Sachsen reformiert Einstellungsverfahren für Lehrkräfte: Fokus auf gerechte Verteilung und Unterstützung ländlicher Schulen
In Sachsen müssen Schulen, insbesondere in ländlichen Regionen, einen hohen Unterrichtsausfall bewältigen, während die besten Lehrer sich oft an den Gymnasien in Dresden und Leipzig bewerben. Um die Lehrkräfte gerechter zu verteilen, wird das Einstellungsverfahren verändert: Ab Februar gibt es weniger direkt ausgeschriebene Stellen, und ein neues Listenverfahren soll sicherstellen, dass auch Schulen in weniger gefragten Gebieten Lehrer bekommen. Doch viele Bewerber ziehen es vor, an den Orten ihrer Ausbildung zu bleiben, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Die Schulleitungen fühlen sich durch diese Veränderungen überlastet und fordern mehr Klarheit für die Zukunft.
In Sachsen kämpfen Schulen insbesondere in ländlichen Regionen mit einem hohen Unterrichtsausfall, während die Nachfrage nach Lehrkräften an Gymnasien in den großen Städten wie Dresden und Leipzig nach wie vor groß ist. Die meisten Lehrkräfte bewerben sich bevorzugt an diesen Orten, da sie dort ihre Ausbildung absolviert haben. Das Landesamt für Schule und Bildung reagiert auf die Situation, indem es das Einstellungsverfahren für Lehrer grundlegend ändern wird, um eine gerechtere Verteilung der Lehrkräfte zu erreichen.
Für das kommende zweite Schulhalbjahr wird die Zahl der direkt an Schulen ausgeschriebenen Stellen erheblich reduziert, insbesondere werden die Ausschreibungen für Gymnasien in Dresden und Leipzig ganz eingestellt. Stattdessen wird ein neues Listenverfahren eingeführt, bei dem Bewerber ihre bevorzugten Schulen zentral angeben müssen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Lehrkräfte gezielter auch an Standorte zu vermitteln, wo dringend Bedarf besteht, wie beispielsweise in Bautzen, Chemnitz und Zwickau.
In diesem Jahr war es nicht möglich, viele der freien Stellen, insbesondere an den Gymnasien der Leipziger Region, zu besetzen. Während die Schulleitungen unzählige Bewerbungsgespräche durchgeführt und Angebote unterbreitet haben, musste das Landesamt das Einstellungsverfahren zwischenzeitlich stoppen, um die Einsatzmöglichkeiten besser zu steuern. Zudem haben einige Bewerber die alternativ angebotenen Stellen an Oberschulen im ländlichen Raum nicht angenommen.
Für das bevorstehende Einstellungsverfahren im Februar wird nur eine begrenzte Anzahl von 400 Stellen in ganz Sachsen zur Verfügung stehen, wobei der Fokus auf Ober- und Förderschulen liegt. Jeder Bewerber, der sich direkt an einer Schule beworben hat, aber an der Wunschschule nicht genommen wurde, erhält über das neue zentrale Verfahren ein Angebot, wobei eine Bewerbung für andere Stellen in dieser Runde nicht mehr berücksichtigt wird. An den Gymnasien, die sich noch im Aufbau befinden, bleibt jedoch die Entscheidungskompetenz der Schulleitungen erhalten.
Die Veränderungen im Einstellungsverfahren werden als ungewöhnlich wahrgenommen und könnten zu einem noch größeren Planungschaos an Gymnasien führen, was die Belastung für die Schulleitungen erhöht. Der Philologenverband und die Vertretung der Gymnasiallehrer fordern daher verlässliche Rahmenbedingungen und eine Verschiebung des Listenverfahrens auf den Beginn des nächsten Schuljahres.
Fakten
- Sachsen hat den höchsten Unterrichtsausfall an Oberschulen und auf dem Land
- Die meisten Lehrer in Sachsen wollen in Dresden und Leipzig am Gymnasium arbeiten
- Das Einstellungsverfahren für Lehrer in Sachsen wird verändert, um neue Lehrerinnen und Lehrer gerecht auf alle Schularten und ganz Sachsen zu verteilen
- Für die Einstellungen zum zweiten Schulhalbjahr werden die Stellen, die direkt für eine Schule ausgeschrieben sind, eingeschränkt und für Gymnasien in Dresden sowie Leipzig abgeschafft
- Ein Listenverfahren wird eingeführt, bei dem Bewerber ihre künftigen Einsatzschulen zentral angegeben müssen
- Der Großteil der Bewerber an Gymnasien und in den Großstädten Dresden und Leipzig bewirbt – dort, wo sie studiert haben
- Am dringendsten werden Lehrkräfte in den Regionen Bautzen, Chemnitz und Zwickau sowie an Förder- und Oberschulen gebraucht
- In diesem Jahr konnten nicht alle freien Stellen besetzt werden, insbesondere für Gymnasien in der Region Leipzig
- Für die Stellen an den Gymnasien in den Großstädten gibt es zu viele Bewerber
- Die Schulleitungen haben etliche Bewerbungsgespräche geführt und Angebote unterbreitet, aber das Landesamt musste das Einstellungsverfahren sogar kurzzeitig stoppen
- Um das Verfahren besser zu steuern und auch Lehrer für Schulen im ländlichen Raum zu gewinnen, wurden die Einstellungen angehalten
- Die alternativ angebotenen Stellen an Oberschulen auf dem Land haben aber nicht alle Bewerber angenommen
- Für das Einstellungsverfahren im Februar wird es laut Angaben des Landesamtes nur 400 direkt an den Schulen ausgeschriebene Stellen geben – in ganz Sachsen und an allen Schularten, mit einem klaren Fokus auf Ober- und Förderschulen
- Jeder Bewerber, der sich direkt an einer Schule beworben hat und die Stelle an der Wunschschule nicht bekommt, erhält ein Angebot über das zentrale Listenverfahren
- Die Bewerbung wird danach nicht mehr für andere Stellen in Betracht gezogen
- In Dresden und Leipzig sind nur die Gymnasien von der Änderung ausgenommen, die sich noch im Aufbau befinden
- An den Dresdner und Leipziger Schulen können die Schulleiter die Bewerber weiter selbst aussuchen
- Die Änderung des Einstellungsverfahrens sei absolut ungewöhnlich und würde das Planungschaos an den Gymnasien verschärfen und die Schulleitungen zusätzlich belasten, sagt der Vorsitzende des Philologenverbands Thomas Langer
- Die Vertretung der Gymnasiallehrer forderte verlässliche Rahmenbedingungen und dass das Listenverfahren erst zu Beginn des nächsten Schuljahres an Gymnasien eingeführt wird
- Sachsen ist ein Bundesland in Deutschland
- Dresden und Leipzig sind zwei Großstädte in Sachsen, Deutschland
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